Ulrich Mühe

Ulrich Mühe (20.6.1953-.22.7.2007), deutscher Film- und Theaterschauspieler, wirkte ab 1983 in Kino- und Fernsehfilmen mit. Zu seinen größten Erfolgen zählt die Hauptrolle in "Das Leben der Anderen" (2007 "Oscar") als bester fremdsprachiger Film. Mit "Das Spinnennetz" von Bernhard Wicki (1989) erlangte er erstmals auch im Westen größere Bekanntheit, die er "Schtonk!" und "Der kleine Herr Friedemann" festigte. Im Herbst 1989 gehörte Ulrich Mühe zu den DDR-Künstlern, die am 4. November an der Großdemonstration in Berlin teilnahmen und sich für eine Demokratisierung des Landes aussprachen. In der neuen Bundesrepublik hatte der Schauspieler keine Schwierigkeiten, sich durchzusetzen, europäische Bühnen standen ihm offen. 1990 spielte er den König in Grillparzers "Die Jüdin von Toledo" bei den Salzburger Festspielen. Er gastierte am Wiener Burgtheater und an den Hamburger Kammerspielen, war bei den Wiener Festwochen zu sehen. "Ulrich Mühe sucht sich nach dem Zusammenbruch der DDR seine Rollen bewusst aus. Er arbeitet unter anderem mit den bekannten Regisseuren Constantin Costa-Gavras, Helmut Dietl und dem österreichischem Künstler Michael Haneke. Besonders mit letzterem verbindet ihn eine enge Arbeitsbeziehung. In BENNYs VIDEO (1992) spielt er den Vater des etwa zwölfjährigen Benny, der - weil sich seine wohlsituierten, egoistischen Eltern nicht um ihn kümmern - in eine gewalttätige Video-Welt flüchtet und ein Mädchen mit einem Bolzenschießer tötet. Ohne viel Beunruhigung beseitigt er die Tote, seine Eltern unterstützen ihn. In FUNNY GAMES (1997) agiert Ulrich Mühe wieder als Vater, der seine Familie während ihres ersten Urlaubstages vor zwei Verbrechern schützen muß und aufgrund ihrer gnadenlosen und grausamen Handlungen versagt. Die Angehörigen der Familie werden nach und nach getötet. Beiden Filmen gemeinsam ist die verstörende, kaum zu ertragende Darstellung von Gewalt, sie werden überaus kontrovers diskutiert. In der dritten gemeinsamen Arbeit DAS SCHLOSS (1997) nach der gleichnamigen Erzählung Franz Kafkas agiert Ulrich Mühe als Landvermessers K., der vergeblich versucht, Mitglied einer Dorfgemeinschaft zu werden. In der gelungenen Literaturverfilmung verkörpert Ulrich Mühe die Hauptfigur eindringlich und bringt die ganze Absurdität der Verhältnisse mit seinem Spiel auf den Punkt." (Quelle: DEFA-Stiftung)
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