Thomas Brasch

Der Lyriker und Schriftsteller als bedeutender Filmkünstler

Thomas Brasch war Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker und Filmemacher. Als Sohn jüdischer Emigranten 1945 im englischen Exil geboren, übersiedelte seine Familie 1947 in die sowjetische Besatzungszone, sein Vater stieg bis zum stellvertretenden Minister für Kultur der DDR auf. Er selbst erfuhr schon früh die Härte der Zensur und arbeitete im ständigen Widerstand. 1976 unterzeichnete er die Resolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann mit. Später stellte er einen Ausreiseantrag und übersiedelte nach West-Berlin. Brasch starb am 3.11.2001. Im Westen drehte er drei Kinofilme, darunter „Engel aus Eisen“ (uraufgeführt in Cannes) und „Der Passagier“ (mit keinem geringeren als Tony Curtis in der Hauptrolle). Beide Filme sind eindrucksvolle Zeugnisse seines Credos, dass Kunst nicht die Lösung sei, sondern "der bleibende Schmerz, der spüren lässt, dass man am Leben ist". Thomas Braschs Leben und seiner Kunst sind geprägt von vielen Brüchen des 20. Jahrhunderts, die tief in die Geschichte seiner Familie eingeschrieben waren. Davon erzählt auf meisterhafte Weise der Dokumentarfilm "Familie Brasch".
Watchlist