Vom Patriarchat zum Patchwork

Familienwerte im Umbruch

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ – So formulierte Leo Tolstoi einst das „Anna Karenina“-Prinzip. Damals herrschte noch das familiäre Patriarchat vor: „Der Herr im Hause“ hatte das Sagen. Begab er sich einmal außer Haus, übertrug er seinem ältesten Sohn die Aufgabe des Aufpassers. Heutzutage heißt es oft eher: Patchwork statt Patriarch! Die Familienkonzepte haben sich gewandelt, die Konfliktlinien hingegen bleiben gleich: Wertschätzung, Zusammenhalt, Emanzipation, Streit, Trauer und Neid liegen im familiären Verbund auf engstem Raum oft ganz nah beieinander. Seit der griechischen Antike verblüfft auch die Bandbreite, mit der das Thema Familie verarbeitet wird: von der Tragödie und dem Drama bis hin zur Komödie. Diese Kollektion zeigt, wie vielfältig der Begriff Familie mittlerweile besetzt ist – und wie wunderbar einfallsreich Filmemacher*innen weltweit die Mitglieder einer Familie mit ihren unterschiedlichsten Bedürfnissen zueinander in Bezug setzen.
Watchlist