Zug des Lebens

Drama/Komödie, Israel/Frankreich 1998

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1941. Der Osten Europas erbebt unter der Gewalt des Zweiten Weltkriegs. Unerbittlich rücken die deutschen Truppen vor und zermalmen alles, was sich ihnen entgegenstellt. In einem kleinen jüdischen Dorf geht die Angst um, seinen Bürgern könne es bald so gehen wie vielen anderen davor: Gefangennahme, Verschleppung, Ermordung. Dorfnarr Schlomo hat den rettenden Einfall: Um den Deutschen zuvor zu kommen, sollen sich die Dorfbewohner selbst deportieren und so die Flucht nach Palästina antreten. In einem getarnten Güterwagon tritt der Zug des Lebens seine Irrfahrt ins gelobte Land an. Zunächst läuft alles nach Plan, doch schon bald heften sich nicht nur die Deutschen an seine Fersen... Film des Monats, Jury der evangelischen Filmarbeit: "Radu Mihaileanu knüpft am Slapstick und am Filmmusical ebenso an wie an den von Chaplin und Lubitsch begründeten Traditionen eines komödiantischen Umgangs mit dem Nazi-Grauen. Mit den Stilmitteln der Parodie und der Groteske werden die kleinen Konflikte des Schtetllebens mit den großen weltanschaulichen Kämpfen des 20. Jahrhunderts verwoben. Etwa, wenn die Rote Zelle der Gemeinde mit viel revolutionärem Elan einen Zugsowjet gründet, oder wenn die Schönste des Dorfes munter nach einem Liebhaber sucht, um nicht jungfräulich in den Tod zu gehen. 'Zug des Lebens' lässt bei all seiner absurden Komik den historischen Hintergrund nie vergessen, seine Kenntnis ist gerade die Voraussetzung für das befreiende Lachen, das der Film immer wieder provoziert. Ähnlich wie Roberto Benignis surreal-komödiantische Auseinandersetzung mit dem Holocaust in 'Das Leben ist schön', wenn auch weniger abgründig, folgt 'Zug des Lebens' dem ästhetischen Credo, dass dem Irrsinn der Realität nur der Irrwitz der Komödie standhält." *** "Ein Journalist hat mich gefragt: ‚Überlebt Schlomo den Krieg, der ja im Film noch nicht zu Ende ist?‘ Am Anfang hat er mich mit seiner Frage überrascht, doch dann habe ich die Antwort gefunden. Ich habe ihm gesagt: ‚Das hängt nicht von mir ab, das hängt von Ihnen und vom Publikum ab. Wenn Sie Schlomo vergessen, stirbt er, wenn sie ihn nie vergessen, wird er nie sterben.‘“ – Radu Mihaileanu
Sprache:
DeutschFranzösisch

Auszeichnungen

Sundance Film Festival 1999 Publikumspreis
Las Vegas Film Critics Society Awards 2000 Bester ausländischer Film
Filmfestspiele Venedig 1998 Preis Bester Erstlingsfilm

Weitere Informationen

Drehbuch:

Radu Mihaileanu

Komposition:

Goran Bregović

Besetzung:

Lionel Abelanski (Shlomo)

Rufus (Mordechai)

Clément Harari (Rabbi)

Michel Muller (Yossi)

Agathe de la Fontaine (Esther)

Johan Leysen (Schmecht)

Bruno Abraham-Kremer (Yankele)

Marie-José Nat (Sura)

Gad Elmaleh (Manzatou)

Originaltitel:

Train de vie

Originalsprache:

DeutschFranzösisch

Weitere Titel:

Életvonat

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersempfehlung des KJF:

Ab 10 Jahren

Altersfreigabe:

FSK 6

Sprache:

DeutschFranzösisch

Weiterführende Links:

IMDb

The Movie Database