Sing! Inge, Sing!

Musik/Historie, Deutschland 2011

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Der Jazz in Deutschland hatte schon vor 60 Jahren seine besondere Stimme: Inge Brandenburg! Geboren in Leipzig, wuchs Inge Brandenburg in zerrütteten Familienverhältnissen auf. Ihre Eltern wurden Opfer der Nazis. Ihr kommunistischer Vater hatte im Ersten Weltkrieg den Kriegsdienst verweigert und kam im KZ Mauthausen um; ihre Mutter wurde als "Asoziale" im KZ Ravensbrück ermordet. Die sechs Kinder des Ehepaars wurden getrennt voneinander in NS-Heimen erzogen. Inge kam nach Bernburg und Dessau. Unmittelbar nach Kriegsende floh sie mutterseelenallein in die amerikanische Zone. Hier wurde sie zunächst als "Herumtreiberin" mehrere Monate inhaftiert. In Augsburger GI-Clubs kam sie erstmals mit Jazz in Berührung und entdeckte ihr Talent für diese Musik. Ende der 1950er-Jahre wurde sie als beste europäische Jazzsängerin gefeiert und vom "Time Magazin" mit Billie Holiday verglichen. Deutsche Plattenlabels versprachen sich jedoch größere kommerzielle Erfolge mit Inge Brandenburg als Schlagersternchen und hielten Jazzaufnahmen mit ihr zurück. Brandenburg versuchte, die Firmen gerichtlich zur Veröffentlichung dieser Aufnahmen zu zwingen - ein mutiger Schritt, der ihrer weiteren Karriere jedoch schweren Schaden zufügte. In dieser Zeit war es nahezu unmöglich, an Plattenfirmen vorbei den Markt zu erobern. Alkoholprobleme taten ein übriges, ihre Karriere zu beenden. Inge Brandenburgs Geschichte führt ins Westdeutschland der 1950er- und 1960er-Jahre, in eine Welt, die für selbstbewusste und ambitionierte Frauen keinen Platz vorsah. Die gesellschaftlichen Normen machten es einer Frau mit großen Träumen und einer emanzipierten Erotik schwer. Inge Brandenburg starb 1999 verarmt in München. SING! INGE, SING! ermöglicht es, diese große deutsche Künstlerin neu zu entdecken.
121 Min.
HD
FSK 12
Sprache:
Deutsch

Weitere Informationen

Drehbuch:

Marc Boettcher

Komposition:

Senka Brankovic

Montage:

Marian Piper

Produktion:

Marc Boettcher

Originaltitel:

Sing! Inge, Sing!

Originalsprache:

Deutsch

Weitere Titel:

Der zerbrochene Traum der Inge Brandenburg

Format:

16:9 HD, Farbe mit S/W-Anteilen

Bewertungen:

FBW-Prädikat "wertvoll"

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Deutsch

Weiterführende Links:

IMDb

The Movie Database

Filmportal