Die Vermissten

Drama/Familie, Deutschland 2012

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Auf der Suche nach seiner vermissten Tochter entdeckt ein Strahlenschutzexperte, dass immer mehr Kinder und Jugendliche auf unerklärliche Weise verschwinden. "Wenn es (...) eine Arbeit gibt, die ein Versprechen auf Künftiges ist, dann wohl vor allem diese." (Ralf Schenk) Von einem Tag auf den anderen verschwindet die 14-jährige Martha. Ihr Vater Lothar (André M. Hennicke), der seit Jahren weder zu ihr noch zu seiner Ex-Frau Kontakt hat, macht sich auf die Suche nach ihr. Bald stellt er fest, dass auch andere Kinder und Jugendliche aus der Stadt verschwinden. Lothar folgt ihren Spuren übers Land, doch die Suche läuft ins Leere, bis er der zwölfjährigen Lou begegnet. Zusammen mit ihr setzt er seine Reise fort, beobachtet Bürgerwehren und verstärkte Polizeipräsenz. Langsam begreift Lothar, dass sich die Welt, die er zu kennen glaubte, verändert hat. "Fast wortlos durchstreift der Film das surrealistische Gefilde eines Universums, in dem sich die Kinder von den Erwachsenen separiert haben und die Väter, zu Bürgerwehren vereint, ihnen auflauern und sie töten, als ob sie sie nicht schon durch das tradierte Leben fast getötet hätten. (... Jan Speckenbach) beweist seine Kunst, zu einer verunsichernden Gesellschaftsvision vorzustoßen, in einer kühlen, klaren Form, die das junge deutsche Kino stilistisch bereichert und atmosphärisch belebt.“ (Ralf Schenk, in: Berliner Zeitung) "Was für ein grandios pessimistisches Debüt! Gleich die ersten Szenen in einem Atomkraftwerk strahlen unbedingten Kunstwillen und eine Kälte aus, die nichts Gutes verheißt. (...) Am Ende greift aber eine lähmende Passivität um sich, die mehr verstört als jede genretypische Zuspitzung. Ein tiefes gesellschaftliches Unbehagen beherrscht den ersten Langfilm von Jan Speckenbach und beflügelt sichtlich seinen Mut, sämtliche Erwartungen in einer ratlos machenden Auflösung zu boykottieren. Der demografische Wandel ist nur der Aufhänger für eine unspektakulär implodierende Zukunftsvision. Getragen von einer scharf akzentuierenden Geigenmusik, dem zweifelhaften Charme der westdeutschen Provinz und einer unaufdringlichen Montage entwickelt das trotz einiger Unebenheiten dichte Drama einen Sog wie in einem Kafka-Roman. So irritierend widerspenstig hat sich im deutschen Film schon lange keiner mehr der Mär vom Zerfall aller Sicherheiten angenommen." (Alexandra Wach, in: filmdienst)
88 Min.
HD
FSK 12
Sprache:
Deutsch

Auszeichnungen

Europäischer Filmpreis 2012 Nominierung „Bester Erstlingsfilm“

Weitere Informationen

Drehbuch:

Jan Speckenbach

Komposition:

Matthias Petsche

Produktion:

Sol Bondy

Besetzung:

André Hennicke (Lothar)

Luzie Ahrens (Lou)

Sandra Borgmann (Hella)

Sylvana Krappatsch (Vera)

Jenny Schily (Sylvia)

Christoph Bantzer (Lothars Vater)

Irene Rindje (Lehrerin)

Ecki Hoffmann (Polizist Wache)

Mercedes Müller (Julia)

Susanne Maierhöfer (Lous Mutter)

Rainer Reiners (Lous Vater)

Originaltitel:

Die Vermissten

Originalsprache:

Deutsch

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Deutsch

Weiterführende Links:

IMDb

The Movie Database

Filmportal