Wolfgang Kohlhaase, Drehbuchautor, Dramaturg

Der Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller (1931-2022) zählt zu den bedeutendsten deutschen Filmschaffenden

Wolfgang Kohlhaase ist eine Legende! Der renommierte Drehbuchautor, Schriftsteller und Regisseur gehörte zu den wichtigsten Kreativen der DEFA, arbeitete mit Regisseuren wie Gerhard Klein, Konrad Wolf und Frank Beyer, schrieb die Drehbücher zu Filmen wie "Berlin – Ecke Schönhauser" (1956), "Ich war neunzehn" (1968), „Solo Sunny“ (1980, auch Co-Regie) sowie „Der Aufenthalt“ (1983) und prägte damit entscheidend die künstlerisch wichtigsten Filme aus der DDR. Auch nach der Wiedervereinigung setzte Kohlhaase seine Arbeit erfolgreich fort, schrieb für Filme wie „Der Hauptmann von Köpenick“ (1997), „Victor Klemperer“ (1999), „Die Stille nach dem Schuss“ (2000), „Baby“ (2002) und „I phone you“ (2010). Besonders mit Andreas Dresen entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit. So schrieb Kohlhaase die Drehbücher zu Dresens Filmen „Sommer vorm Balkon“ (2005), „Whisky mit Soda“ (2009) und „Als wir träumten“ (2014). Was Kohlhaases Drehbücher auszeichnet, sind ihre Lebensnähe, ihre präzisen, auch atmosphärisch genauen Beobachtungen sowie der ungeschminkte, stets empathische Blick auf die jeweiligen Wirklichkeiten. Wolfgang Kohlhaase wurde am 13. März 1931 in Berlin geboren, er starb am 5. Oktober 2022 im Alter von 91 Jahren. 2011 erhielt der seinerzeit 80-Jährige die „Lola“ der Deutschen Filmakademie für sein Lebenswerk und sagte: „Ich bin nicht nur erfreut, sondern auch ermutigt. Und das braucht man in jedem Alter.“ Mit unserer kleinen Filmauswahl feiern und ehren wir diesen bedeutenden Filmschaffenden. Drehbücher: * 1953: Die Störenfriede – Regie: Wolfgang Schleif * 1954: Alarm im Zirkus – Regie: Gerhard Klein * 1956: Eine Berliner Romanze – Regie: Gerhard Klein * 1957: Berlin – Ecke Schönhauser… – Regie: Gerhard Klein * 1959: Der schweigende Stern – Regie: Kurt Maetzig * 1961: Der Fall Gleiwitz – Regie: Gerhard Klein * 1962: Josef und alle seine Brüder (Fernsehfilm) – Regie: Erwin Stranka * 1963: Sonntagsfahrer – Regie: Gerhard Klein * 1965: Berlin um die Ecke – Regie: Gerhard Klein (zunächst unvollendet, Uraufführung 1987) * 1968: Ich war neunzehn – Regie: Konrad Wolf * 1970: Fisch zu viert (Fernsehfilm) * 1973: Turek erzählt (Mitarbeit) * 1974: Der nackte Mann auf dem Sportplatz – Regie: Konrad Wolf * 1976: Mama, ich lebe [15] – Regie: Konrad Wolf * 1977: Ein Trompeter kommt – (TV, nach seinem gleichnamigen Hörspiel) Regie: Edgar Kaufmann * 1978: Der Übergang – Regie: Orlando Lübbert * 1980: Solo Sunny – Regie: Konrad Wolf * 1982: Der Aufenthalt – Regie: Frank Beyer * 1984: Die Grünstein-Variante[16] – Regie: Bernhard Wicki * 1985: Die Zeit die bleibt – Regie: Lew Hohmann * 1989: Der Bruch – Regie: Frank Beyer * 1992: Begräbnis einer Gräfin (Fernsehfilm) * 1997: Der Hauptmann von Köpenick – Regie: Frank Beyer * 2000: Die Stille nach dem Schuss – Regie: Volker Schlöndorff * 2002: Baby – Regie: Philipp Stölzl * 2005: Sommer vorm Balkon – Regie: Andreas Dresen * 2009: Haus und Kind – Regie: Andreas Kleinert * 2009: Whisky mit Wodka – Regie: Andreas Dresen * 2011: I Phone You – Regie: Tang Dan * 2011: Nagel zum Sarg – Regie: Philipp Döring (Vorlage) * 2015: Als wir träumten – Regie: Andreas Dresen * 2017: In Zeiten des abnehmenden Lichts – Regie: Matti Geschonneck Foto: Wolfgang Kohlhaase, 2009 Karlovy Vary Filmfestival (Quelle: Petr Novák, Wikipedia)
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