Bungalow

Gesellschaft, Deutschland 2002

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Auf dem Rückweg vom Manöver zur Kaserne bleibt der Rekrut Paul unbemerkt an einer Raststätte zurück. Die Kompanie fährt ab und Paul nach Hause, in den Bungalow seiner abwesenden Eltern. Sein "Heimaturlaub" wird schnell kompliziert: Die Bundeswehr sucht ihn, seine Freundin Kerstin macht mit ihm Schluss und unerwartet taucht sein älterer Bruder Max mit seiner dänischen Freundin Lene auf. Am Ort der Kindheit setzen wie in einem Reflex alte Rollenmuster wieder ein: Max fühlt sich als großer Bruder verantwortlich für Paul. Der weicht aus und sucht nur eine Chance, dem Älteren eins auszuwischen. Dazwischen steht Lene, vermittelnd und nicht ohne Sympathie für Pauls Aufsässigkeit. Der Bruderkonflikt wird bald zur Konkurrenz um eine Frau. "Der erste Spielfilm von Ulrich Köhler reiht sich in die Staffel jüngerer deutscher Arbeiten ein, die mit minimalistischen Mitteln, leise und unter weitgehendem Verzicht auf äußere Handlung das Lebensgefühl junger Deutscher am Beginn des neuen Jahrtausends zu beleuchten versuchen. In diesem Bemühen ist „Bungalow“ mit Arbeiten von Henner Winckler („Klassenfahrt“) oder Thomas Arslan („Der schöne Tag“) verwandt, mit Angela Schanelec oder Valeska Grisebach. Es sind seismografische Filme für ein aufgeschlossenes, aufmerksames Publikum, das sich Zeit nimmt für die Wahrheit hinter den Oberflächenreizen." (Ralf Schenk in FILMDIENST) "Ulrich Köhlers phänomenaler Erstling 'Bungalow' lässt sich zudem als kongenialer Kommentar zu den hedonistischen Spät-1990ern lesen. In jenem wiedervereinigten Deutschland war es schlichtweg sehr schwer geworden angesichts wachsenden Wohlstands und politisch weitgehend gesicherter Verhältnisse noch irgendwo anzuecken oder auf gravierende Widerstände zu stoßen: ennui und ein seltsamer Weltschmerz machen sich breit, der Blick richtet sich ins Leere und im Hintergrund blubbern betont coole Technoklänge aus dem Lautsprecher. Wer selbst in dieser Zeit groß geworden ist, kann sich mit jenem Antihelden Paul mehr als nur einmal identifizieren. Und wer Bungalow heute zum ersten Mal sieht, wird eine Bundesrepublik erleben, die es so schon längst nicht mehr gibt." (Simon Hauck, KINOZEIT)
86 Min.
HD
FSK 12
Sprache:
Deutsch
Untertitel:
EnglischFranzösischSpanisch

Auszeichnungen

Preis der deutschen Filmkritik 2003 Bester Debütfilm
Filmkunstfest Schwerin 2002 Bester Film

Weitere Informationen

Montage:

Gergana Voigt

Besetzung:

Lennie Burmeister (Paul)

Devid Striesow (Max)

Trine Dyrholm (Lene)

Nicole Gläser (Kerstin)

Jörg Malchow (Stefan)

Steffen Münster (Lehrer)

Originaltitel:

Bungalow

Originalsprache:

Deutsch

Format:

1,85:1 HD, Farbe

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Deutsch

Untertitel:

EnglischFranzösischSpanisch

Weiterführende Links:

IMDb

The Movie Database

Filmportal